Römervilla

Der volle Umfang und die gesamte Bedeutung der archäologischen Fundstätte am Fuße des „Sonnebiergs“ in Helmsingen wurden erst in den Jahren 1990 bis 1994 wirklich erkannt.

Der Beginn der archäologischen Ausgrabungen fällt zeitlich mit dem Beginn der vorbereitenden Arbeiten zur ökologischen Erschließung des Gebiets durch den Wohnungsfonds (Fonds de logement) zusammen.
Mit einer Fläche von 100 m Länge und mehr als 50 m Breite gilt die römische Villa von Helmsingen, die allein im Erdgeschoss mehr als 50 verschiedene Zimmern aufwies, als echter Palast. Sie zählt zu einer kleinen Gruppe von Luxuspalästen, die auf dem Gebiet der Treverer errichtet wurden (siehe Plan).

Aufgrund ihrer architektonischen Beschaffenheit entspricht die Residenz von Helmsingen dem gängigen Typus der römischen Wohnhäuser in unserer Gegend, der Villa mit Säulengang und seitlich herausragender Flügeln. Das über drei Jahrhunderte lang bewohnte Gebäude (die Villa wurde gegen Mitte des ersten Jahrhunderts erbaut) wurde, wie es oftmals der Fall war bei Bauwerken dieser Größe, mehrmals umgebaut.

Als archäologische Seltenheiten sind neben einer Vielzahl an Haarnadeln und verschiedenen Perlen eines Glascolliers die verschiedenen Bronzeringe, darunter ein Fundstück mit einer Namensgravur, und ca. 25 verzierte Kleiderspangen mit wunderschönen Einlassungen aus Emaille zu erwähnen. Des Weiteren wurde ein außergewöhnliches Fundstück in Form einer sehr schönen bronzenen Phalerae entdeckt, die fein säuberlich mit einem Löwenkopf verziert wurde.

Die Ausgrabungen brachten über 400 römische Münzen zutage, wovon insbesondere mehr als 150 Münzen aus der Zeit von 260 bis 280 n. Chr. stammen.

Wie bei den meisten römischen Ausgrabungsstätten handelt es sich bei dem Großteil der Ausgrabungsstücke um Tongeschirr. Es sind praktisch alle Arten und Formen der römischen Keramik vom 1. bis 4. Jahrhunderts vertreten.

Die Fundstätte von Helmsingen unterscheidet sich jedoch von ähnlichen Villen durch eine Besonderheit. Es wurden nämlich besonders viele hochwertige Fundstücke mit einem religiösen oder kultischen Hintergrund gefunden.. Das bemerkenswerteste Stück aus dieser Reihe von Objekten bildet eine Skulptur aus Kalkstein, deren unterer Teil sehr schöne mit Göttern verzierte Stelen aufweist, die höchstwahrscheinlich aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. datiert.

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